Lobenberg: Der Wein aus der ersten Lage von Ruppertsberg. Ruppertsberg liegt mit 250 Metern ähnlich hoch wie Gimmeldingen. Aber nicht in dieser sehr kühlen Senke. Dafür ist es hier sehr windig. Der Boden besteht überwiegend aus Buntsandstein und Ton. Wie alle Weine in 2016 bei dem biodynamischen Gut Christmann total gesundes Lesegut. Nirgendwo gab es Botrytis. Ein Herbst, der bis in den November reichte, mit phantastischem Indien Summer, aber kühlen Nächten. Die Säure blieb erhalten, wir liegen knapp unter 8 Gramm. Ganz kleine Erträge. Alkohol nur bei 12,5%. Runtergegoren auf 2 Gramm Restzucker. Die Besonderheit dieser Lage ist sicherlich der schon nachmittags frühe Waldschatten und davon die Kühle in einer grundsätzlich warmen Lage. Dieser Wein, wie eigentlich alles bei Christmann, wird in Handarbeit bearbeitet. Spontan im Gärständer vergoren. Langsame Abpressung und dadurch etwas Maischestandzeit, was eine gewisse Phenolik und Struktur bringt. Die Nase dieses Premier Cru ist die eines sehr erwachsenen Weines. Das ist eine Grand Cru Lage. So erhaben, so schwebend. Europäische Frucht, keine Exotik. Also dieses Mal keine Mango und Passionsfrucht, sondern Apfel, Birne, Orangenabrieb, schöner Assam Tee, süße Honigmelone, dann Litschi und Reneklode. Süß, lang und tolle Struktur zeigend. Im Mund kommt viel Gripp von viel Säure, die aber total reif ist. Reine Weinsäure, nichts Spitzes. Trotzdem ist der Wein griffig und total balanciert zwischen der Extraktsüße und dieser wunderbaren Säure. Das Terroir von Forst kommt deutlich zum Ausdruck. Der Wein ist ganz anders als der andere Premier Cru aus Gimmeldingen. Hier sind wir erhabener, etwas großzügiger. Was beide Weine eint, ist diese totale Ruhe des Jahres 2016. Diese Ausgeglichenheit, diese in sich ruhende Schönheit. Eine raffinierte Delikatesse. 97+/100