Lobenberg: Dieser Weissburgunder wächst zu 100% auf Lössboden. Die Rebanlagen sind bis zu 30 Jahre alt. Es wird komplett entrappt, dann kommen die Beeren in die Presse, werden angequetscht und bleiben unter Druck die ganze Nacht auf den Schalen stehen. Am nächsten Morgen dann komplette Abpressung und Vergärung hälftig im Holz sowie Stahl. Ausschließlich Spontanvergärung. Der Restzucker liegt so um die 2 Gramm. Holger Koch möchte alles bis Mitte Dezember durchgegoren haben. Das heißt, im Zweifel wird aufgerührt, wird warm gehalten. In der Regel betrifft das 2-3 Fässer der gesamten Ernte. Bei diesen wird auch zum Teil ein wenig mit Hefe nachgeimpft. Ist aber recht selten der Fall. Holger Koch möchte zwingend unter diese 3 Gramm Restzucker kommen, weil die Burgundersorten bei zu viel Restzucker deutlich zu fett rüberkommen, anders als bei Riesling mit der hohen Säure. Die Maischestandzeit ist immer leicht erhöht, damit die Weine etwas mehr Struktur bekommen. Bei allen Weißburgundern gibt Holger einen Teil Ganztrauben zu. Also inklusive der Rappen. Lässt sie eine Woche mitgären um etwas mehr Krautwürze zu bekommen. Alkohol i.d.R. nur 12,5%. Das Ergebnis sind Weißburgunder, die kühl in der Stilistik sind, zwar aromatisch auf weißer Frucht laufen, aber immer auch strukturiert. Auch im Mund relativ guter Gripp, frisch bleibend, köstlich, aber nie überreif und breit. Der Gutswein wird nur deshalb so aufwändig erzeugt, weil Holger Koch weiß, dass die kleinen Weine seine Visitenkarten sind. Deshalb soll seine Stilistik auch darin zum Ausdruck kommen. Und das bekommt er gut hin. Schicker Weißburgunder. Wahrscheinlich liegt es an dem höheren Anteil von 7-8% Maischegärung und an der Zugabe von Ganztrauben. Extrem gut zu trinkender, anspruchsvoller und doch köstlicher, frischer Weißburgunder. 92/100