Lobenberg: Vulkan- und Schiefergestein sind die beiden Zweitweine hinter den Großen Gewächsen. Der Vulkangestein kommt zu 60% aus dem Stromberg und zu 40% aus dem Felsenberg. Kaum Maischestandzeiten, spontan vergoren und bis in den März hinein auf der Hefe belassen. Vulkangestein heißt dieser Wein natürlich, weil er überwiegend von diesen extrem harten Vulkangesteinsmassen des Strombergs stammt. Feuersteinähnliche Gesteinsstrukturen. Das Rebalter liegt zwischen 20 und 35 Jahren. Diese Reben sind für das Große Gewächs aus dem Stromberg noch etwas zu jung, deswegen kommen sie in den Vulkangestein. Mitte Oktober gelesen, aus sehr steilen Parzellen. Alles sehr reif, aber durch die Kargheit des Bodens und nach vielen kühlen Nächten die pure Mineralität. Das Alter der Reben bringt dann diese Kräuterwürze und diese steinige Mineralität. Vulkangestein = tolle Würze. Alles komplett über die Traubenmühle gezogen. Das heißt angequetscht, teilweise vier bis sechs Stunden auf der Schale belassen, aber eigentlich kaum Mazerationszeit, da in diesem Jahr die Säurestruktur so perfekt war, dass man wenig mit Phenolik nacharbeiten musste. Die Extraktwerte liegen 2017 zwischen drei bis fünf Gramm über 2015 und 2016, so bei 30 Gramm. Das macht natürlich einen Großteil der Struktur dieses Weines aus. Die Nase extrem sponti und eben extrem Schäfer-Fröhlich. So typisch für dieses Weingut. Dazu richtige Gesteinsmassen, aber sehr fein. Dunkle Mineralität, wunderbare Krautwürze vom harten Vulkangestein. Sehr kühl, sehr elegant und trotzdem intensiv. Keine Exotik, kaum Zitrus, eher klassische Frucht wie Apfel, Birne, etwas Melone. Eben mit dieser Fülle an Schiefermineralik und Vulkanbodenmineralik unterlegt. Die Weine bleiben bis Ende April auf der Feinhefe. Das merkt man ihnen an. Die Weine haben also eine superbe, cremige Fülle. Auch hier im Mund komplett europäische Frucht und dabei kaum Zitrus. Die schön reifen Trauben mit der großen Frische der kühlen Nächte bis September lassen das Vulkangestein am Ende qualitativ sogar leicht oberhalb von 2016 enden. Weil er einfach etwas mehr Wumms hat, etwas mehr Ausdruck in der schwarzen, kühlen, steinigen Stilistik mit sehr schöner Länge und mehr süßer Frucht. Das ist kein ganz großer Wein, aber weil die Komponenten so gut passen, setz ich ihn leicht höher als 2016. 94-95+/100