Lobenberg: Das Erdener Prälat ist wahrscheinlich eine der feinsten und teuersten Lagen der Mosel überhaupt. Nur wenige Erzeuger teilen sich diese sehr knappe, sehr exponierte Lage. Es ist bei allen Winzern bekannt, dass das Weingut Christoffel und Mönchhof (Mönchhof gehört zu Christoffel – oder andersherum) über die ältesten und besten Reben in diesem kleinen Stück Prälat verfügen. Robert Eymael von Mönchhof bzw. Christoffel hat 2017 entgegen des Trends spät gelesen. Dementsprechend haben seine Weine nicht so eine aggressive Säure, sind nicht mehr so über-frisch, sondern haben alle Eleganz entwickelt, denn die Säure-Werte liegen definitiv unter 9. Auch die Auslese ist elegant, fein, schick, intensiv aber nicht wuchtig. Auch hier ganz viel deutsche Frucht, keine Exotik, also keine Botrytis sondern ganz clean. Feine Blütenaromatik neben üppiger Birne. Ein leichter Apfelhauch darunter, aber so schick und dann dieser Traubensaft dazu. Aber damit endet es nicht. Im Mund kommt dann nämlich der Nachbrenner wobei auch der Mund ähnlich dem 2016er geraten ist. Unglaublich schick, unglaublich fein. Eine Auslese zum Saufen, so saftig. Deutsche Frucht, keine Exotik, kein einziger Hauch Bitterstoff, sondern einfach nur schwebend, intensiv fruchtig mit dieser Apfel-/Birnennote, leichter Zimt darin, Apfelkompott. Unglaublich lecker, dieser Wein ist fertig. Feine Schiefermineralität und Salz, aber nichts tut weh, stattdessen ist alles nur unendlich fein und gut miteinander verwoben. Das ist, wie in 2016 auch schon, eine große Auslese im Sinne des Genusses. Das ist Hedonismus pur. Eine Auslese zum Kühlen, Einschenken, Trinken, und zwar richtig zum Essen, weil sie so genial saftig und trinkfreudig ist. Es ist unglaublich, dass Robert Eymael diese Auslese in mehreren Jahren hintereinander aus einem der besten Stücke im Prälat auf die Flasche bekommt. Der Erntezeitpunkt war sicherlich auch ziemlich wichtig. Gott, ist dieser Wein lecker. 98-100/100