Lobenberg: Komplett im Abtsberg gepflanzt, nach VDP aber noch nicht mit Lage zu benennen. Das wird aber noch kommen. Das Ganze hat 0,9 Hektar und wurde 2007 gepflanzt. Es wurden vier verschiedene Klone verwendet. Zwei Burgunder-Klone aus Frankreich, ein Freiburger Klon und ein Geisenheimer Klon. 2010 kamen nochmals 0,3 Hektar an reinem Schieferboden hinzu. Die 0,7 Hektar sind blauer Devonschiefer mit Verwitterungsboden als Auflage. Deshalb ist dieser Teil nicht so mineralisch, wie die später hinzukommenden 0,3 Hektar. Die Erträge liegen bei nur 25 hl/h. Dieser Pinot Noir wird komplett im Barrique ausgebaut. 20-25% neues Holz, ansonsten Erst- und Zweitbelegungen. Der Wein wird komplett entrappt und geht dann ohne Kaltmazeration direkt in die Spontanvergärung. Der Wein ist in der Nase verblüffend. Er ist total burgundisch. Nie käme ich auf Deutschland. So zart, so fein. Eher Cote de Beaune. Von der Nase her würde ich ihn sogar direkt nach Beaune setzen. So etwas wie ein Beaune Clos de Roy. Unglaublich fein, rotfruchtig, Kirsche, Zwetschge, Rauch. Erst Stück für Stück kommt dann auch diese Schieferwürze hinzu. Ein bisschen Veilchen, Lakritze, Flieder, aber immer verspielt bleibend. Der Mundeintritt dieses 2016er Weins ist auch zuerst einmal burgundisch fein. Und dann kommt viel Würze, dann kommt seidiges Tannin, aber in relativ großen Massen. Und dann kommt Struktur. Im Mund kommt der Schiefer deutlicher zum Tragen. Tolle Länge, tolles Salz, viel Gestein auf Zwetschge, Kirsche, Schlehe, aber dennoch zart und elegant bleibend. Der Wein ist ein unglaublicher Charmeur und trotzdem ein sehr klassischer Pinot Noir in seiner Tendenz zur Größe. Wenn hier die Reben mal alt sind, wenn hier die Lagenbezeichnung und eventuell ein zweiteiliger, separater Ausbau kommt, wird hier an der Ruwer ein weiterer Pinot-Noir-Star geboren werden. Ich sehe riesiges Potenzial, aber ich verkoste den Wein heute schon ganz vorzüglich. Den muss ich unbedingt mit ins Programm nehmen. 94-95/100